Morgenkreis

In vielen Freinet-pädagogisch orientierten Lernorten beginnt der Tag mit einem Morgenkreis, der als Stuhlkreis oder Sitzkreis auf dem Boden stattfindet. Er dient dazu, dass die Lerngruppe mit einem gemeinsamen Ritual beginnt. Das bietet den Teilnehmer:innen durch die sich wiederholende Struktur Sicherheit und Vertrautheit. Nur wer sich sicher fühlt, kann sich entspannen und auf das Lernen von Neuem einlassen. Der Morgenkreis markiert die Schwelle dafür, dass alle Anwesenden aus ihrem sonstigen Lebensbereich heraustreten und nun in eine Lerngemeinschaft eintreten. Die Inhalte und konkreten Tätigkeiten hängen vom Alter und den Bedürfnissen der Versammelten ab. Im Morgenkreis wird sowohl die emotionale Ebene (z.B.: Was ist mein heutiges Empfinden? Was möchte ich aus meinem Leben mitteilen?) als auch die kognitive Ebene (z.B.: Nachrichten des Tages, Lesen / Vorlesen, Lieder, Rätsel) angesprochen. Eine wichtige Rolle kann der Morgenkreis als Steuerungsinstrument für den anstehenden Tag einnehmen. So wird in ihm etwa der zugrunde liegende –>Wochenplan oder ein umfangreicheres Projektvorhaben tageaktuell konkretisiert.