Es gibt in der Pädagogik keine einheitliche Definition des Offenen Unterrichts. Meist soll mit der Bezeichnung darauf hingewiesen werden, dass die jeweils gemeinte Unterrichtsform offener als herkömmlicher Frontalunterricht ist. Es können unterschiedliche Ebenen der Öffnung von Unterricht festgestellt werden. Organisatorisch: Die Lerner:innen bestimmen selbst, wann sie an einem Thema arbeiten (zeitlich), wo sie an einem Thema arbeiten (räumlich) und mit wem sie an einem Thema arbeiten (kooperativ). Methodisch: Die Lerner:innen bestimmen selbst, wie sie ihr Thema bearbeiten, welchen methodischen Zugang zum Thema sie wählen. Inhaltlich: Die Lerner:innen bestimmen selbst, woran sie arbeiten/an welchem Thema sie arbeiten. Sozial: Die Lerner:innen bestimmen selbst über die Regeln und den Ablauf des Lebens in der Lerngruppe und über die Konsequenzen, die sich in Problemfällen ergeben. Persönlich: Die Lerner:innen bestimmen selbst, welche Werte und Prioritäten sie für ihr Leben wählen. Kernelement des Offenen Unterrichts sind die Individuen in der Lerngruppe und die Interessen dieser Lerner:innen. Die Einteilung des Unterrichts nach Fächern entspricht dem Offenen Unterricht ebenso wenig wie die vorab getroffene Festlegung eines Kanons von Inhalten. Freinet-Pädagog:innen öffnen die von ihnen gestalteten Lernsituationen immer so weit wie möglich. Um den offenen Lernprozessen einen strukturierenden Rahmen zu geben, arbeiten sie mit freinetischen Instrumenten wie –> Wochenplan und –> Klassen / bzw. Gruppenrat.