Partizipation
Partizipation ist ein Begriff aus der Demokratiepädagogik. Sie meint die Teilhabe und die Beteiligung der Lernenden an demokratischen Prozessen und Entscheidungen. In der Demokratieerziehung werden die Lernenden auf die demokratische Prozesse in Gesellschaft und Politik vorbereitet. In Freinet-pädagogischen Einrichtungen üben die Lernenden ihr Mitbestimmungsrecht primär über den –> Gruppenrat bzw. –> Klassenrat aus. Aber auch die Schülervertretung leistet einen entscheidenden Beitrag zur Partizipation von Kindern und Jugendlichen in Bezug auf schulische und gesellschaftliche Prozesse.
Peer-Review
Bei –> partizipativen Bewertungsmethoden spielt das Peer-Review eine wichtige Rolle. Hierbei schauen die Lernenden die –> Dokumentation und / oder –> Präsentationsprodukte zu einem Forscherprojekt an, bevor es durch Lehrende bewertet wird. Sie geben ihrem Lernpartner eine Rückmeldung und formulieren ggf. Verbesserungsvorschläge. Dabei ist eine wertschätzende –> Feedbackkultur von entscheidender Bedeutung. Nur so kann ein angstfreier Raum entstehen, in dem Fehler und Umwege als Teil eines jeden Lernprozesses verstanden werden.
Portfolio
Das Wort Portfolio wird zunächst hauptsächlich im Bereich der Kunst für eine Sammelmappe benutzt, in der besondere Dokumente untergebracht sind. Bereits in der Renaissance trugen Architekten oder Künstler in einem solchen Portfolio Referenzen zum Zwecke ihrer Bewerbung für einen Bauauftrag oder Akademieplatz mit sich. Ein Portfolio für den Lernbereich zeigt ebenso das Können, die Arbeitsweise und die Entwicklung der Lernenden / des Lernenden ähnlich wie das Portfolio im künstlerischen Bereich. Es ist einerseits mit der Darstellung und Einschätzung von Kompetenzen verbunden. Andererseits steht die Weiterentwicklung dieser Kompetenzen im Mittelpunkt. Im Portfolio wird das eigene Können anhand selbst ausgewählter Lern- oder Leistungsprodukte dargestellt (Kompetenzdarstellung). Die Lern- bzw. Leistungsprodukte entstehen im Verlauf möglichst selbstbestimmter Lernaktivitäten. Das erfordert Freiräume bei der Entscheidung von Zielen, bei der Planung und Durchführung der Lernaktivitäten sowie bei deren Evaluierung (Selbstbestimmung). In Portfolios werden gleichermaßen die Lernprodukte und -prozesse sichtbar. Die Verbindung von Produkt- und Prozessdarstellung wird durch (Selbst-)Reflexionen hergestellt. Diese bewirken und fördern einen bewussten Lernkompetenzerwerb neben dem Fachkompetenzerwerb (Verbindung von Produkt und Prozess).
Präsentation
Eine Präsentation ist die zielgerichtete Aufbereitung von Informationen zur Darstellung von Inhalten für ein bestimmtes Publikum. Präsentation bedeutet „Darstellung“ oder „Darbietung“ und kann sowohl eine Sache als auch eine Person betreffen. In der Freinet-Pädagogik haben Präsentationen eine bedeutende Stellung im gesamten Lernprozess. Da die Lernenden häufig und gewollt individuell oder in kleinen Gruppen an spezifischen Themen arbeiten, hat die Präsentation die Aufgabe, das erworbene Wissen gewinnbringend für die gesamte Lerngruppe darzustellen. Die grundlegende Erkenntnis, dass ich nur das, was ich selber verstanden habe, anderen erklären kann, wirkt dabei als Anreiz und Korrektiv für die Präsentierenden. Die Zuschauenden erhalten einen Eindruck und Kenntnisse von einem Lerngegenstand, mit dem sie sich noch nicht auseinander gesetzt haben. Systematisch und alterangemessen aufbauend erwerben Lernende Kompetenzen in den verschiedensten Präsentationstechniken (vom schlichten „Spickzettel“ über Plakatgestaltung bis hin zu digitalen Formen der Präsentation und Theaterspiel). Wegen der hohen Bedeutung, die der Präsentation beigemessen wird, sind diese unverzichtbarer Teil aller Fort- und Weiterbildungen der Freinet-Pädagogik. Auf diese Weise erwerben die Lernbegleiter:innen ein breites Spektrum von Präsentationsmethoden.