Wandzeitung
Die Wandzeitung ist ein großes Blatt (oder ein fest dafür vorgesehener Teil einer Präsentationstafel / Pinnwand) das zu Wochenbeginn eröffnet wird. Die Wandzeitung ist in drei große Spalten gegliedert: „Ich lobe“, „Ich kritisiere“, „Ich schlage vor“. Im Laufe der Woche schreiben die Lernenden ihre Bemerkungen in diese Rubriken. Die öffentliche Form der Rückmeldung macht allen Gruppenmitgliedern und Lernbegleiter:innen deutlich, was gerade wichtig ist. Die Wandzeitung ist ein während der Woche wachsendes Instrument der Meta-Reflexion für den stattfindenden Lernprozess und die Lernatmosphäre. Diejenigen, die etwas schreiben und veröffentlichen, lernen dabei, ihre Anliegen so vorzubringen, dass sie Beachtung finden,. Sie lernen aber auch eine Sprache zu benutzen, die gegenüber allen Anwesenden respektvoll ist. Die Wandzeitung ist dann eine wichtige Grundlage für den Klassenrat / Gruppenrat.
Weiterbildung
Die Weiterbildung zur Theorie und Praxis der Freinet-Pädagogik umfasst sechs gemeinsame Bausteine in Präsenz und einen individuell zu gestaltenden Baustein. Sie nutzt die Kontinuität einer festen Gruppe, die über zwei Jahre gemeinsam arbeitet und lernt. Jeder Baustein der Weiterbildung dauert vier Tage. Alle Bausteine bauen in ihrer Gesamtheit der Weiterbildung aufeinander auf. Insofern führt erst die Teilnahme an allen sechs Fortbildungseinheiten zu einer umfassenden Freinet-pädagogischen Kompetenz. Denn komplexe Lernentwicklungsschritte können sich nur in einer festen Gruppe in vertrauerter Atmosphäre vollziehen..
Wochenplan
Grundsätzlich ist mit dem Wochenplan gemeint, dass alle Lernvorhaben, die eine Gruppe für sich beschlossen hat, eine zeitliche Zuordnung erhalten. Der Plan macht deutlich, wann und mit wem welches Vorhaben wo stattfindet. Der Wochenplan wird öffentlich im Lernraum ausgehängt, damit alle Lernenden ihn immer sehen können. Ein im Klassenrat / Gruppenrat beschlossener Wochenplan ist für alle verbindlich. Bei differenzierenden Lernvorhaben weist er die Zeiten aus, in denen individuell gearbeitet wird. Er zeigt aber ebenfalls auf, wann die gesamte Lerngruppe präsent sein soll (Präsentationen, gemeinsames Verlassen der Übungsräume, Klassenrat / Gruppenrat usw.). Diese hier beschriebene grundlegende offene Form des Wochenplans erfährt in der Realität häufig Grenzen durch institutionell vorgegebene Bedingungen (z.B.: Stundenplan in öffentlichen Schulen). Bei unseren Treffen und in Fortbildungen entwickeln wir Ideen, wie die Offenheit eines Lernens nach Freinet unter den realen Bedingungen öffentlicher Institutionen möglichst umfassend erhalten werden kann (z.B.: Monatspläne / Wochenpläne für den eigenen Unterricht, Lernen in Epochen, Lernen in Projekten).